Wuppertal Institut

Stadtmarketingpreis 2010

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Wuppertal einmal in der ganzen Welt bekannt ist für nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz? Schließlich wurde die Wupper mit Beginn der Industrialisierung eher als Abwasserkanal benutzt und schillerte jahrzehntelang in bunten Farben. An Umweltschutz verschwendete seinerzeit niemand einen Gedanken. Zum Glück hat sich dies im Laufe der Zeit gründlich geändert. Die Herausforderungen, die die zunehmende Globalisierung für Klima und Umwelt bedeuten, sind im letzten Viertel des 20. Jahrhundert in das Bewusstsein der politisch Verantwortlichen gedrungen. Um Antworten auf die zentralen Fragen der Zukunft im Hinblick auf Klima, Energie und Umwelt zu finden, wurde 1991 das Wuppertal Institut gegründet. Vollständig heißt es „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH“, doch als „Wuppertal Institut“ ist es ein Begriff und verbreitet den Namen der Stadt durch seine vielen nationalen und internationalen Aktivitäten auf der ganzen Welt. Mit Absicht hat man seinerzeit einen geografisch verankerten Namen gewählt, denn damit hat jeder bis heute das Umweltinstitut mit Sitz in der
Schwebebahnstadt als Bild vor Augen.

„Namhaft mit der Stadt im Namen“ ist das Institut weltweit auf höchster Ebene als wissenschaftlicher Ratgeber geschätzt. Das Wuppertal Institut forscht an zentralen Zukunftsthemen wie Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Mit anwendungsorientierter Wissenschaft werden praxistaugliche Lösungen entwickelt. Es setzt so Impulse für eine globale nachhaltige
Entwicklung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. 

So greifen auch die Vereinten Nationen auf die Wuppertaler Kompetenz zurück. Mitarbeiter des Instituts arbeiten zurzeit beispielsweise für den Weltklimarat oder den Weltressourcenrat unter dem Dach des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Und auch die Weltbank weiß um das Know-how aus Wuppertal. 

Die Arbeit beschränkt sich nicht ausschließlich auf Studien und
Berichte. Hunderte von Vortragsanfragen im Jahr und ein konstant hohes Medienecho belegen, dass die rund 170 Beschäftigten
des Wuppertal Instituts gefragte Experten bei Medien, Unternehmen und engagierten Bürgern sind. Sie tragen den Stadtnamen mit sich hinaus – genau wie die zahlreichen und vielbeachteten Verlags- und Eigenpublikationen des Instituts. 

Über die reine Bekanntmachung des Stadtnamens tut das Institut aber noch viel mehr für seine Heimat, denn der Leitgedanke lautet „Global denken, lokal handeln“: In zahlreichen Pilotprojekten und Kooperationen mit Wissenschaft und Wirtschaft auf kommunaler und lokaler Ebene werden in Wuppertal innovative Konzepte vor Ort umgesetzt. „Kurs 21“ ist so ein Beispiel, die Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen bringen Wirtschaft und Nachwuchs schon zu einem frühen Zeitpunkt zusammen, das Voneinander lernen hat für beide Seiten viele Vorteile.

Außerdem kommen jedes Jahr zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu Beratungen, Veranstaltungen und Kongressen des Instituts nach Wuppertal. Und viele hochqualifizierte Wissenschaftler aus aller Welt reisen an, um zu forschen, aber auch, um hier zu leben. 2005 wurde zudem das gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründete Tochterunternehmen „UNEP/Wuppertal Institute Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production“ (CSC P) in Wuppertal angesiedelt.

„Auch wenn in Berlin und Brüssel die Themen unserer Forschung verhandelt werden, bleibt Wuppertal Sitz und Stammhaus des Instituts“, verspricht Prof. Dr. Uwe Schneidewind, seit März dieses Jahres Präsident des Wuppertal Institutes. Keine Debatte für die Jury: Wer den Namen Wuppertals in alle Welt hinausträgt und die Welt zudem nach Wuppertal bringt, der hat den Wuppertaler
Wirtschaftspreis in der Kategorie Stadtmarketing mit Sicherheit mehr als verdient.

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