E/D/E
Unternehmen des Jahres 2010
Mit dem Preis Unternehmen des Jahres wurde die „E/D/E - Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH“ ausgezeichnet.
Wer sich von Osten kommend Wuppertal nähert, dem fällt es gleich auf: Das ozean-blaue Verwaltungshochhaus des E/D/E (Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH) ragt wie ein Schiffsbug aus der Kulisse des Stadtteils. Hier hat Europas größter Einkaufs- und Marketingverbund sein Zuhause. Und wie ein schweres Schiff im Sturm hat sich das E/D/E auch in Zeiten
der Finanzkrise gehalten, im letzten Jahr brachte man mit 4,1 Milliarden Euro den zweitgrößten Umsatz der Firmengeschichte sicher in den Hafen. Allein 3,6 Milliarden Euro Umsatz hat das Inlandgeschäft 2009 erbracht, das Europageschäft baut man derzeit aus, dafür soll die Tochtergesellschaft E/D/E International zuständig sein, deren Gründung noch in diesem Jahr vorgesehen ist.
Der Umsatz bildet nicht die einzige beeindruckende Zahl: Rund 1.400 Mitglieder profitieren von der intelligenten Verknüpfung von Sortimenten, Logistik und Dienstleistungen für marktstarke Konzepte. Etwa 2.000 Vertragslieferanten können auf die zuverlässige
Partnerschaft bauen. Mehrere 100.000 Artikel werden über das E/D/E vertrieben, darunter natürlich eine Reihe bergischer Produkte.
Mitglieder und Lieferanten werden regelmäßig zusammengebracht, wie erst vor wenigen Wochen beim „Branchentreff total“. Mehr als 350 Mitgliedsfirmen und über 450 Lieferanten trafen innerhalb von zwei Tagen zu mehr als 20.000 Gesprächsterminen zusammen. Ein Rekord der Veranstaltung, die alle zwei Jahre als Kommunikationsplattform, Marktplatz und Kontaktbörse von dem Wuppertaler Familienunternehmen initiiert wird.
All diese Zahlen lesen sich wie Superlative, dabei hat 1931 alles klein in vier angemieteten Zimmern begonnen – übrigens auch als Folge einer Wirtschaftskrise. Gründer Ferdinand Trautwein hatte seinen Arbeitsplatz verloren, die Idee eines Gemeinschaftseinkaufes faszinierte ihn, und so wurde das E/D/E geboren. Bereits im ersten Jahr waren 115 Eisenwarenhändler
Mitglied. Vom Zweiten Weltkrieg unterbrochen nahm die Erfolgsgeschichte weiter ihren Lauf, seit Anfang der 60er Jahre ist das E/D/E in Langerfeld beheimatet. Bis heute ist das Einkaufsbüro ein echtes Familienunternehmen. Nach Dr. Eugen Trautwein – mittlerweile Vorsitzender des Beirates – steht neben dem langjährigen Firmenmitglied und heutigen Vorsitzenden der Geschäftsführung, Hans-Jürgen Adorf, sowie Notker Pape mit Dr. Andreas Trautwein die dritte Generation an der Firmenspitze.
Traditionsgemäß ist das E/D/E mit der Region eng verbunden, allein schon durch bergische Fabrikate wie Werkzeuge aus Cronenberg und Ronsdorf, aber auch Produkte aus Remscheid, Solingen, Ennepetal oder Velbert. Schon seit sechs Jahrzehnten bezieht man beispielsweise die Waren von Partnern wie Knipex, Dorma oder Gedore und stärkt damit die heimische Wirtschaft.
Doch auch weit über die Geschäftstätigkeiten hinaus ist das E/D/E mit Wuppertal verbunden: Unter dem Dach des E/D/E und der gleichnamigen Stiftung widmet man sich auch intensiv dem gesellschaftlichen Engagement. Viele Einzelprojekte in Schule und Bildung sowie im sozialen, karitativen und humanitären Bereich werden finanziell unterstützt. Allein eine Million Euro wurden für den Neubau der Station Natur und Umwelt gespendet, der im Mai dieses Jahres feierlich eröffnet wurde. Aber auch kulturelle Einrichtungen werden bedacht wie der Wuppertaler Kunst- und Museumsverein oder das beliebte TiC-Theater in Cronenberg.
Bildungsförderung wird groß geschrieben, so gehörte das E/D/E zu den ersten Großspendern der Junior Uni Wuppertal, die weit über die Grenzen der Stadt von sich reden macht. Dank fester Partnerschaften mit Schulen begeistert das Unternehmen frühzeitig den Nachwuchs. Kein Wunder, dass die jungen Leute gern beim E/D/E ihre Ausbildung absolvieren, im letzten Jahr stellte man eine neue Bestmarke in der fast 80-jährigen Unternehmensgeschichte auf: 49 Auszubildende zählten zu den rund 775 Beschäftigen.
Mit der größten Investition in der Geschichte des E/D/E hat man im vergangenen Jahr einmal mehr eine klare Entscheidung für den Standort Wuppertal getroffen: Fast 40 Millionen Euro hat das neue Logistik-Center gekostet, damit wurde die Lagerfläche
auf mehr als 66.000 Quadratmeter vergrößert. Mehr als 80.000 unterschiedliche Artikel finden hier ihren Platz. Es dürfen auch noch mehr werden, denn bei der Planung hat man künftige Erweiterungen mit Blick auf die Expansion innerhalb Europas gleich mit
bedacht.
Solch eine Unternehmensentwicklung, ein klares Bekenntnis zum und viel Engagement am Standort, so ist sich die Jury sicher, verdienen den Wirtschaftspreis als „Unternehmen des Jahres“.