Wuppertaler Kurrende e.V.
Stadtmarketingpreis 2008
„Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen“, wusste schon Franz von Assisi.
Da kann Wuppertal ja nur hell erstrahlen, denn schließlich hat die Wuppertaler Kurrende seit ihrer Gründung 1924 mit unzähligen Liedern die Zuhörer begeistert. Nach nunmehr fast 85 Jahren gehört die Wuppertaler Kurrende in Sachen Kulturbotschafter Wuppertals in die erste Reihe – musikalisch. Keiner wie wir.
Mit anspruchsvollen Konzerten und oratorischen Aufführungen, Gastkonzertreihen und Kooperationen ziehen die Sänger der Knaben- und Männerchöre nicht nur musik- und kulturinteressiertes Publikum aus der Region nach Wuppertal. Dank Tourneen im Inund Ausland, Wettbewerbserfolgen auf Landes- und Bundesebene – wie 2006 der Gewinn der Deutschen Meisterschaft / des 7. Deutschen Chorwettbewerbs in Kiel – strahlt Wuppertals musikalischer Ruf auch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Und das bei 60 bis 80 Auftritten in jedem Jahr.
Kern des Erfolges ist die breit gefächerte und kontinuierliche musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Diese reicht von musikalischer Früherziehung für Jungen und Mädchen ab vier Jahren über die Ausbildungsklassen des Knabenchors (Spatzengruppe, Sing- und Chorschule für Jungen ab sechs Jahren) bis zum Konzertchor (Knabenchor ab neun Jahren, Jungmännerchor ab 14 Jahren und Männerchor ab 16 Jahren).
Ergänzt wird dieses Angebot durch Kooperationen mit Kindergärten und Schulen in der Stadt, Instrumentalunterricht sowie Einzelstimmbildung für alle Konzertchorsänger. Die Wuppertaler Kurrende steht zudem für eine lebendige evangelische Kirche, so werden Gottesdienste gestaltet und mit Gesang Altenheime und Krankenhäuser erhellt. Kinder und Jugendliche werden engagiert an die Gemeinschaft, an kulturelle Werte und an die christliche Botschaft herangeführt.
Es ist aber ein Irrtum, dass bei den Kurrendanern nur gesungen wird. Auch wenn sie das natürlich sehr gut können! Kinder berufstätiger oder alleinerziehender Eltern werden im Tagesheim ganztags betreut – mit Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, aber auch in eigenen Freizeiteinrichtungen, Spiel-, Sport- und Grünanlagen zum Toben. Schließlich sind es keine sprichwörtlichen Chorknaben, sondern richtige – und damit ganz normale Jungs. Gemeinschaftsfördernde Freizeitangebote, dreiwöchige Sommerfreizeiten, Konzerttourneen und Wochenendausflüge runden die weitreichende Jugendarbeit ab.
Durch Patenschaften der Kurrende eigenen Erich vom Baur-Stiftung wird Kindern im Bedarfsfall das Ganztagsangebot auch einkommensunabhängig ermöglicht.
2005 hat die Wuppertaler Kurrende e.V. zur Kostenentlastung des Kirchenkreises das musikalische Ausbildungszentrum an der Mozartstraße übernommen. Derzeit investiert man hier die unglaubliche Summe von 450.000 Euro für den Ausbau des Ganztagsangebotes. In den ersten beiden Bauabschnitten wurden die Spiel- und Sport-, Grün- und Parkanlagen im Außenbereich neu gestaltet. Maßnahmen zur ökologischen Energiegewinnung und -einsparung wurden darüber hinaus am und im Gebäude umgesetzt. In den kommenden zwei Jahren soll mit dem dritten Bauabschnitt die grundlegende Renovierung des großen Probensaals erfolgen.
Möglich wird all dies einzig über eine in der Geschichte der Kurrende beispiellose Spendenaktion – dem „Kurrendetaler“. Der große Zuspruch aus Wirtschaft, Politik, Kirche und Kultur, vor allem aber aus der Bevölkerung stellt eindrucksvoll unter Beweis, wie sehr
den Menschen dieser Stadt eine nachhaltige Musikkulturförderung und der Ausbau von familienfreundlichen Angeboten am Herzen liegt.
Die Jury vergibt für dieses Engagement Bestnoten und würdigt die Wuppertaler Kurrende und ihre „Kurrendetaler“- pendeninitiative mit dem „Stadtmarketingpreis 2008“. Möge er dazu beitragen, dass sich die „Kurrendetaler“ weiter mehren für die Arbeit der Wuppertaler Kurrende e.V., der ein besonderes Loblied gebührt.
www.wuppertaler-kurrende.com