Wuppertalbewegung e.V.
Stadtmarketingpreis 2007
Man schrieb den 15. September 1879 die “Rheinische Eisenbahn Gesellschaft” eröffnete in Konkurrenz zur "Bergisch - Märkischen Eisenbahn die Strecke Düsseldorf - Elberfeld - Dortmund. Sie wurde bald Wuppertaler Nordbahn genannt, verlief sie doch zwischen Tescher Tunnel in Vohwinkel und Wichlinghausen am Nordhang Wuppertals.
Seinerzeit wurden riesige Dammaufschüttungen, Tunnel und vor allem Viadukte angelegt, um die Höhenunterschiede auszugleichen. Im Wuppertaler Stadtgebiet wurde die Rheinische Strecke 1991 stillgelegt. Nur Sonderfahrten fanden noch statt, doch auch damit war bald Schluss.
So lag die Nordbahntrasse im Dornröschenschlaf und schlummerte noch heute, wäre nicht ein Ehepaar beim Spaziergang auf den Schatz gestoßen, der wie einst Dornröschens Schloss zugewuchert war. Sie machten sich auf den Weg über die Trasse und siehe da, ungehindert konnte man immer weiterwandern durch Tunnel und über Viadukte und immer wieder beeindruckende Einblicke in das gar nicht schlafende Wuppertal gewinnen.
Auf diesem Spaziergang wurde wohl die Idee geboren, die Nordbahntrasse zu reaktivieren und für Wanderer, Radfahrer und Inlineskater zugänglich zu machen. Kling wie ein Märchen, ist aber keines!
In der Wuppertalbewegung e.V. engagieren sich seit Anfang 2006 Bürger und Unternehmer für eine Reaktivierung der Rheinischen Strecke im Wuppertaler Stadtgebiet als Fuß-, Rad- und Inlineskatingweg. Das industrielle Erbe Wuppertals entlang der Trasse soll hiermit aufgewertet und Raum für die Ansiedlung von neuem innerstädtischem Gewerbe im Einzugsbereich geschaffen werden. Vor allem aber bedeutet dieser Weg mit Blick auf Wuppertal ein großes Stück neuer innenstädtischem Gewerbe im Einzugsbereich geschaffen werden. Vor allem aber bedeutet dieser Weg mit Blick auf Wuppertal ein großes Stück neuer innenstädtischer Lebensqualität.
Anfangs war es nur ein kleiner Kreis von rund 20 Mitgliedern, die sich um Initiator Dr. Carsten Gerhardt scharten und seine Idee der Nordbahntrasse unterstützen, mittlerweile sind es über 1.200 Mitglieder, Spender und Unterstützer.
An mehreren Wochenenden haben sie 20 km Trasse und sieben Viadukte von Bewuchs und Unrat befreit sowie Baugutachten und detaillierte Kostenschätzungen für EU-Fördergelder erstellt. Über 2,5 Mio. hat der Verein für das ehrgeizige Projekt bereits gesammelt, um die notwendigen Eigenmittel aufzubringen, und es sollen noch mehr werden. Im Rahmen eines Festes wurde die Trasse im Mai von den Wuppertalern endgültig wieder in Besitz genommen. Mehr als 3.000 Besucher kamen zum Ottenbrucher Bahnhof, bevölkerten die Strecke und winkten den vorbeifahrenden Draisinen zu. Die Nordbahntrasse ist bereit, ihren Dornröschenschlaf aufzugeben."
Zu Recht hat sich die Jury entschieden, die Initiative, deren Idee und großes Engagement auch die Politik auf Landesebene für sich einnahm, mit dem “Stadtmarketingpreis 2007” zu würdigen. Möge dieser Preis auch als Motivation dienen, dieses Projekt zur glücklichen Vollendung zubringen. Ende gut, Trasse gut!
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